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Golf-Fakt

Es begann mit Holzknüppeln und Kieselsteinen

Alles begann mit einem Knüppel. Am besten mit einer Krümmung am Ende. Damit schlugen die ersten Golfer, es waren Schotten, Kieselsteine durch die schottische Landschaft. Das war vor rund 500 bis 600 Jahren. Die Schotten machten aus Knüppel und Steinen den Golfsport. Erstaunlich, was daraus bis heute entstanden ist.

Der Mensch – und vor allem der spielende Mensch – hat eine große Einfallsgabe. Und so wurde aus dem Holzknüppel in den letzten Jahrhunderten ein High- Tech-Sportgerät. Als ältestes Set gelten die Troon-Schläger mit sechs Hölzern und zwei Eisen aus dem 16. bis rund 17. Jahrhundert. Ein Schlägerset bestand damals komplett aus Holz. Sie wurden ursprünglich von Tischlern oder Bogenmachern hergestellt, weil diese Handwerker Erfahrungen mit dem Biegen von Holz hatten. Die Eisen waren eher massive Kellen, die von Schmieden gehämmert wurden. Mit ihnen konnte man den Ball aus dem Morast oder dem steinigen Untergrund regelrecht heraushacken. Sowas taugte dann auch schon fast zum Umgraben im Garten.

Vorbei wars damit, als man ab Anfang des 16. Jahrhunderts die teuren „Featherie“ aus Leder benutzt. Die wollte man nicht mit grobem Gerät behandeln. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts änderte sich das mit dem „Guttapercha-Ball“ und dann durch den als günstiges Massenprodukt herstellbaren „Haskell“ ab Ende des 18. Jahrhunderts. Jetzt begann man auch die Eisen sorgsam zu bearbeiten und mit abgerundeten Kanten zu versehen. Der Stahlschaft wurde 1929 durch den Prince of Wales, der dann für nur rund 11 Monate König Edward VIII. war, populär. Anfang der siebziger Jahre kamen die ersten Graphitschäfte und die Schläger mit Metallköpfen auf den Markt. Ab Mitte der neunziger Jahre wurde dann Titan in den Schlägerköpfen verarbeitet.

Es ist schon erstaunlich, dass aus Knüppeln und fliegenden Steinen der heutige moderne Golfsport entstand. Die Schotten sind doch immer für etwas gut. Nicht nur für ihren Whisky – der übrigens mindestens nach dem Spiel hervorragend schmecken kann. Das sind dann wirklich zwei tolle Errungenschaften, die uns die Schotten geschenkt haben. Golf und Whisky – das passt zusammen. Das macht das Leben lebenswert.